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FQI 2.0

Mit vereinten Kräften gegen Personalmangel

Eine gute Nachricht: In Rheinland-Pfalz gibt es eine Neuauflage der erfolgreichen „Fachkräfteinitiative Pflege“

Sie erinnern sich vermutlich: Die erste Auflage, die „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative für das Berufsfeld Pflege 1.0“ (2012 bis 2015) erzielte messbare Erfolge in Rheinland-Pfalz. Durch die Aktivitäten damals ließ sich die prognostizierte Fachkräftelücke für das Jahr 2015 um 65 Prozent reduzieren. Das neue Bündnis will an diesen Erfolg anknüpfen, denn für das Jahr 2020 wird ein Personalmangel von 2.751 Pflegekräften prognostiziert.

Die Liste der Mitstreiter ist lang: Vier Ministerien der Landesregierung, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, der Deutsche Städtebund, Verbände der Einrichtungsträger, Krankenversicherungen, Universitäten, Gewerkschaften und viele andere haben sich zusammengetan. Auch die Pflegekammer wirkt mit.

FQI 2.0 will mehr

Im Gegensatz zur ersten Runde geht es den FQI-Partnern nicht allein um die Fachkräftelücke. Sie wollen darüber hinaus Impulse setzen und die Beschäftigungs- und Rahmenbedingungen in der Pflege verbessern. Konkret soll in fünf Feldern gehandelt werden:

  • Zukunftsorientierte Formen von Ausbildung
  • Studium und Weiterbildung in der Pflege
  • Weiterentwicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe
  • Attraktive Beschäftigungsbedingungen
  • Integration ausländischer Pflegekräfte
  • Öffentlichkeitsarbeit

Mit 81 Einzelbeiträgen wurde aus diesen Oberthemen ein ganzer Katalog an Maßnahmen verabredet und Ende 2018 in einer Vereinbarung schriftlich festgelegt. Diese Maßnahmen gilt es nun umzusetzen.

Mit Kompetenz und Fachwissen in Entwicklung und Umsetzung

Fachlicher Input spielt in dem gesamten Prozess eine große Rolle – sowohl in der Entwicklung des Maßnahmenkatalogs als auch in der jetzt anstehenden Phase der Umsetzung. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung, kurz DIP, begleitet und berät das federführende Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie bei der Umsetzung.

„Jetzt geht es darum, möglichst viele der Vereinbarungen bis ins Jahr 2022 umzusetzen und die selbst gesteckten Ziele zu erfüllen“, sagt dip-Direktor Professor Frank Weidner. „Wir haben vom dip unter meiner Leitung die spannende Aufgabe gehabt, die Entwicklung der Vereinbarungen zu begleiten und auch pflegewissenschaftlich zu fundieren. Und jetzt haben wir den Auftrag vom Land erhalten, die Umsetzung der FQI zu moderieren, zu begleiten und zu dokumentieren. Wir halten es für sehr wichtig, Initiativen und Strategien zur Versorgungs- und Fachkräftesicherung in der Pflege immer auf dem Stand der neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis aufzubauen und können dazu nun auch bei der Umsetzung der FQI Pflege 2.0 beitragen.“

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