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Foto: Katja Hein / St. Marien- und St.- Annastiftskrh

Das perfekte Team

Streng, aber herzlich

Für unsere Reihe „Das perfekte Team“ besuchten wir dieses Mal die Station BO des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses in Ludwigshafen. Was das multikulturelle Team so besonders macht, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Zehn Pflegekräfte mit multikulturellem Hintergrund

Heute arbeiten 16 Pflegekräfte auf ihrer Station, zehn davon haben einen Migrationshintergrund. Sie kommen aus Rumänien, aus Litauen, der Türkei, aus Bolivien, Griechenland und Kamerun. Die Stationsleiterin Yang-Scharf kam vor 20 Jahren, ausgebildet als Registered Nurse, nach Deutschland. In Osnabrück studierte sie Gesundheitswissenschaften. Sie weiß, was es bedeutet, nicht nur aus einem anderen Land, gar von einem anderen Kontinent zu kommen, sondern auch aus einem anderen Pflegesystem. „Je nach Herkunftsland sind die Pflegenden einen anderen Stellenwert ihres Berufes gewohnt, als sie es in Deutschland erleben.“

Angeln lehren statt Fischgericht vorsetzen

Ihren Führungsstil bezeichnet Yang- Scharf weniger als autoritär, vielmehr als partizipatorisch. „Ich begleite mehr, als dass ich bestimme.“ Ihre Mitarbeiter ermutigt sie zu Eigenleistung und selbstständigem Denken. „Angeltechnik“ nennt sie das: den Mitarbeitern „nicht das fertige Fischgericht vorsetzen“, wie sie sagt, sondern ihnen beibringen, selber zu angeln. In Teamsitzungen kommt es beispielsweise vor, dass sie sich an den Rand setzt, ihre Mitarbeiter diskutieren lässt, etwa, ob statt einer examinierten Kraft eine MFA eingestellt werden soll. „Das können die gut unter sich ausmachen und eine Vorabwahl treffen.“

Kollektives statt rein individualistisches Denken

Dass die Kollegen ihrer Station unterschiedliche Herkunftsgeschichten und Nationalitäten haben, spielt in ihrem Führungsmodell gar keine so große Rolle. Das Miteinander, das Arbeiten prägt es dennoch – im Guten, wie Yang-Scharf schwärmt: „Mitarbeiter, die aus anderen Ländern als aus Deutschland kommen, haben oftmals ein kollektives statt ein rein individualistisches Denken, sind zum Beispiel sehr loyal ihren Kollegen gegenüber.“ Das stärke den Teamgedanken von innen heraus. Außerdem zeigten ethnisch gemischte Gruppen erfahrungsgemäß eine hohe Kreativität, könnten Probleme geschickter lösen. „Je inhomogener ein Team ist, desto vielfältiger sind die Ideen und die innovative Kreativität infolge unterschiedlicher Erfahrungen oder Betrachtungsperspektiven“, so ihre Beobachtung.

Rassistische Sprüche toleriert das Management nicht

Anders sind die Erfahrungen hingegen manchmal in der Begegnung mit Patienten. Danach gefragt, wird Yang-Scharf, die so gern und so oft lächelt, ernst. Es gebe Patienten, wenn auch nicht oft, die nicht damit zurecht kommen, von einer Pflegekraft behandelt zu werden, die ein Kopftuch trägt, deren Hautfarbe etwas dunkler ist oder deren Namen fremd klingt. Da braucht es sie wieder, die Souveränität, die Resilienz, diese rückenstärkende Kraft: „Macht euch bewusst, was ihr alles wisst, was ihr alles könnt“, rät sie ihren Mitarbeitern dann. „Ihr seid wer, ihr arbeitet hier, weil ihr qualifiziert seid, lasst euch deshalb nicht von unfreundlichen Bemerkungen verunsichern.“

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der digitalen Ausgabe des Pflegemagazins.

Wenn Sie auch ein perfektes Team kennen oder Ihr eigenes in unserem Magazin vorstellen möchten, dann schreiben Sie uns an: hallo@pflegekammermagazin.de

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